Willkommen im Jahr 2020, ich freu mich das ihr wieder mit dabei seit. Corona-bedingt waren mir leider 2020 bisher die Hände gebunden, doch jetzt geht´s mit vollem Tatendrang weiter.
Dieses mal führt mich meine Tour auf den Gipfel der Bodenschneid, zwischen dem Tegernsee und dem Schliersee. Ein wunderschöner Gipfel mit einem tollen Panorama und sehr Fotogenen Gipfelgrat.
Die Tour ab Spitzingsattel ist mit 2,15h ausgeschildert, deshalb starte ich vorsichtshalber bereits um 18 Uhr. Das Wetter ist ziemlich durchwachsen. Es ziehen ein paar Dunkle Wolken umher, aber gerade darauf hab ichs an diesem Tag abgezielt.
Wir starten am Parkplatz der Skilifte, und wandern das erste Stück bis zur unteren Firstalm auf einer Asphaltierten Straße. Ab Mitte Mai sind hier schon Kühe auf der Weide, und der Weg führt mitten durch. Passt also bitte auf eure Hunde auf und nehmt Sie ggf. an die Leine. Da mein Sam panische Angst vor Kühen hat, lass ich ihn von der Leine und er umläuft selbstständig in einem Radius von 150 Metern die Kühe und schließt sich mir anschließend wieder an. So mag ich das 🙂
Ab der unteren Firstalm endet die Asphaltierte Straße, und ein relativ breiter Karrenweg führt parallel zur Skipiste den Hang hinauf. Ab hier sind mir keine Kühe mehr aufgefallen, nur ein paar weit entfernte Ziegen – aber die störten sich nicht an uns. Auf dem kleinen Zwischenplateau angekommen, zweigt sich der Weg, und wir wählen rechts den Weg durch den Wald – Richtung Bodenschneid. Hier wird der Weg nun etwas schwieriger. Er führt teilweise steil über Felsen und Steine – manchmal auch im Ausgesetzen Bereich. Nach etwa 30 Minuten haben wir auch diesen Teil der Wanderung hinter uns, und wir kommen oben im flacheren Endstück der Wanderung an.
Ab hier haben wir bereits die ersten schönen Ausblicke auf die Umgebung, und die Wolken versprechen bereits gutes! Der schmale Wanderweg macht spaß, und führt wahrlich über „Stock und Stein“ Richtung Gipfelgrat empor.
Kurz nachdem wir den Wald verlassen haben, zeigt sich zum ersten mal der Gipfel. Wir steuern diesen aber nicht direkt an, sondern suchen uns vorgelagert des Grates einen schönen Platz für das erste Motiv. Der Gipfel ist einfach viel zu schön um diesen Punkt zu überspringen.
Die Bildkomposition ist eigentlich total einfach, denn der Grat liegt perfekt und leitet den Blick des Betrachters wunderschön und direkt zum Gipfelkreuz. Besser geht es eigentlich kaum.
Jetzt ein paar Worte zu meiner Kamera. Ende 2019 Anfang 2020 durchlebte ich eine kleine Fotografische Krise, mir hat einfach nichts mehr Spaß gemacht. Ursache war unter anderem auch mein Equipment, mit dem ich einfach ständig unzufrieden war. Ich hab mich daher entschieden wieder zurück zu meinen Fotografischen Anfängen zu wechseln – Olympus. OH GOTT werden sich manche jetzt vielleicht denken. Vom Vollformat Sensor zurück zu einem kleinen MFT Sensor. Wie kann man das nur machen. Ganz kurz: Wenn man weiß was man tut, lässt sich mit dem kleinen Sensor so gut wie Identische Qualität abliefern.
Mein Vorteil vom Olympus MFT System: 2 Linsen Setup welches ich bei Vollformat nicht bekomme. Leica 10-25mm 1.7 (KBä 20-50mm 1.7 (auf Lichtstärke bezogen)) + Olympus 40-150 2.8 Pro (KBä 80-300mm 2.8 (auf Lichtstärke bezogen)) verbunden mit einem Exzellenten Bildstabilisator der den IBIS von Sony oder Fuji in den Schatten stellt. Zusätzlich bietet mir Olympus zahlreiche wirklich kreative und innovative Funktionen, und ist stets um Verbesserungen bemüht. All das bekomme ich bei anderen Herstellern nur bedingt.
Mein Setup für das erste Bild: Olympus EM1 MKiii (2020) + dem Leica 10-25mm 1.7 unterwegs auf meinem LEOFOTO Ranger LS-284CEX + Rollei T3S MarkII Kugelkopf
Die Kamera verfügt über einen 20 Megapixel Sensor, doch Olympus bietet eine 80 Megapixel High Resolution Funktion (am Stativ) an. Dabei wird der Bildsensor auf Pixelebene 16 mal verschoben, und das Bild dann sofort nach der Aufnahme intern zusammengesetzt. Am Ende erhält man ein volles RAW mit 80 Megapixel.
Ich nutze diesen Modus ganz gerne, solange es keine Bewegung im Motiv gibt. Bei viel Bewegung oder viel Wind, sind die Ergebnisse im Gras/Baum ähnlich einer Langzeitbelichtung.
Von Richtung Bad Tölz zieht jetzt eine ziemlich dicke Wolke Richtung Tegernseer Hütte, und verspricht ziemlich gute Lichtverhältnisse. Ich mache noch etwas pause und warte ab. Irgendwann gehts dann tatsächlich recht schnell. Die Monströse Wolke schiebt sich genau vor die Sonne, und verdunkelt erstmal den Gipfel. Doch es dauert nicht lange, und die Sonne spitzt wieder durch. Ich erstelle das erste Bild mit ISO200 – f8 – 13mm im HighRes Modus. Die Bildverarbeitung dauert etwa 10 Sekunden. Durch den HighRes Modus ist kein Automatisches Bracketing möglich, doch meine Belichtung ist stark am rechten Teil des Histogramm orientiert, und dank des hohen Dynamikumfang des kleinen Sensors, reicht mir das in der Regel völlig aus.
Was für eine Stimmung! Besser hätte ich es mir nicht erträumen können! Schon bevor ich die Aufnahme am Rechner gesichtet habe, seh ich das große Potential des Bildes.
Von meinem Standpunkt aus entdecke ich noch ein weiters Motiv welches ich allerdings mit dem 10-25mm 1.7 nicht erreiche. Ich wechsle also auf das Lichtstarke Olmpus Tele 40-150 2.8 Pro und erstelle 2 Hochformatbilder aus der Hand (20 Megapixelmodus – RAW). Wundervolles Licht erhellt den Setzberg, im Hintergrund ist der Roß/Buchstein zu sehen.
Doch der Abend ist noch nicht vorbei ,und ich möchte nicht nur an diesem Fotopunkt bleiben. Deshalb gehts nun weiter Richtung Gipfel.
Die letzten 5 Minuten sind einfach, und wir erreichen den Gipfel ungefähr 30 Minuten vor Sonnenuntergang. Das Licht ist je nach Wolke wahnsinnig schön, und spiegelt sich super im Tegernsee wieder. Ich spiel mich ein bisschen mit einem kurzen Selfie, und suche mir dann nochmal eine ernsthafte Bildkomposition für ein zweites Bild.
Vordergrund macht Bild gesund – heißt es doch immer so schön. Hier wirds dann etwas schwierig, das Gipfelkreuz liegt nämlich ohne Drohne unerreichbar und lässt sich nicht mit dem See komponieren. Deshalb geh ich weiter nach vorne, und suche mir einen Felsen der mir als Natürlicher Rahmen dienen soll.
Auch hier wähle ich wieder den 80 Megapixel Modus. Eine Belichtungsreihe ist schlichtweg nicht notwendig, sämtliche Bildinformationen sind mit einem Bild einzufangen. Wind weht ebenfalls keiner, so das dieser Modus hier keinerlei Nachteile hat. Übrigends sichert die Kamera ein 80 Megapixel RAW + 80 Megapixel JPEG UND das erste der 16 Aufnahmen als Standart 20 Megapixel RAW. So hat man die Sicherheit das zumindest ein Singleshot vorhanden ist, falls das 80 Megapixel Bild nichts geworden ist.
Kurz bevor die Sonne untergeht, gibts jetzt nochmal richtig schönes Licht. Ich liebe diese Sonnenuntergänge einfach, so viele verschiedene Wolkenschichten zaubern unheimliche Farben. Wie immer möchte ich dazusagen das ich meine Bilder ausschließlich als RAW verarbeite, und durch die RAW Entwicklung lediglich die Bildinformationen hervorhole die tatsächlich vorhanden waren und vom Sensor auch eingefangen wurden. Ich male nicht mit Pinseln irgendetwas rein, was da nicht da war. Umso spannender, was für Farben es dieses mal wieder gab!
Nach diesen Aufnahmen gings dann wie immer sehr schnell. Die Sonne verschwand unspektakulär am Horizont, und wir liegen im Schatten. Es wird jetzt schnell kalt, und ich packe mein Ausrüstung und mache mich an den Abstieg. Insgesamt betrug die Gehzeit im Auf und Abstieg etwa 2,5h (Fotografie und Pausezeiten habe ich nicht mit aufgezeichnet).
Kameraequipment:
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Olympus 12-40 2.8 Pro = https://amzn.to/36LClLO
Großes Stativ LEOFOTO Ranger LS-324CEX = https://bit.ly/3gFMNsO
Mittleres Stativ SIRUI AM-225+B-00K = https://amzn.to/36Ot5GF
Kleines Stativ LEOFOTO Ranger LS-223C = https://bit.ly/2Bf7knG
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