Tutorial

Ihr habt euch schon immer gefragt, wie ihr das beste aus eurer Smartphone Kamera rausholen könnt? Heute gibt es 10 Tipps zur Smartphone Fotografie!

Natürlich lässt sich eine Smartphone Optik nicht mit einem teuren DSLM/DSLR System vergleichen, denn der Sensor in so einem Smartphone ist vergleichsweise winzig. Die Hersteller haben es aber mittlerweile geschafft, eine ganz brauchbare Qualität abzuliefern. Immer häufiger verzichten Leute in Alltagssituationen auf die kleine Kompaktkamera, und setzen ganz bewusst das Smartphone ein. Viele Smartphone Kameras sind für verschiedene Zwecke durchaus zu gebrauchen, und die Entwickler haben sich ein paar interessante Funktionen einfallen lassen, um die Qualität nochmals zu steigern.

Portrait/Bokeh Modus nutzen

Viele neue Smartphones haben mittlerweile schon die Möglichkeit, die Freistellung eines Motivs mit weit geöffneter Blende zu simulieren. Das kennt man eigentlich nur von deutlich teureren Kamera/Objektivkombinationen. Neuerdings nutzen die Entwickler eine 2. Kamera auf der Rückseite um Tiefeninformationen zu sammeln und dadurch den Hintergrund unscharf zu berechnen. Im Grunde ist “Fake”, doch die Ergebnisse sind zum Teil nicht schlecht. Am besten beherrscht meiner Meinung nach aktuell Huawei und Apple diese Funktion.

Nach der Aufnahme des Bildes lässt sich der Fokuspunkt frei wählen, und die stärke des Effekts beliebig einstellen.

 

HDR

Bauartbedingt können die Kameras im Smartphone keine großen Helligkeitsunterschiede (Dynamikumfang) aufs Bild bringen. Jeder kennt das. Man möchte ein tolles Motiv fotografieren, doch der Himmel ist nicht blau sondern total weiß und überstrahlt. Oder der Himmel wird schön Blau, aber der Vordergrund ist viel zu dunkel.

Hier bieten heute fast alle Hersteller eine HDR Funktion. Diese Funktion schießt in der Regel 2-3 Bilder mit verschiedenen Belichtungen, und kombiniert diese Bilder zu einer einzelnen Aufnahme. Der HDR Modus eignet sich Hauptsächlich für Statische Motive, also Motive die sich nicht oder nur sehr sehr langsam bewegen.

Die Alternative für fortgeschrittene ist der manuelle Modus mit 2-3 RAW Belichtungen hinterher am Pc zu einem HDR zusammenzufügen. Hier ist dann auch ein Stativ zu empfehlen.

Diesen Sonnenuntergang konnte ich im Klettersteig “Schuasta Gangl” bei Sonnenuntergang aufnehmen. Im Hintergrund ist der Wilde Kaiser zu sehen. Entstanden mit einem Iphone 6S im HDR Modus.

Stativ (Selbstauslöser)

Ein großes Problem ist die klassische Verwacklung. Obwohl immer häufiger lichtstarke Optiken zum Einsatz kommen, verwackeln Handybilder gerne.

Bei Tageslicht kaum ein Problem, geschiet dies bei schlechten Lichtsituationen recht häufig. Hier kann man sich mittels eines kleinen Smartphone Stativs helfen. Universelle Handyhalterungen gibts für ein paar Euro, dazu ein kleines und leichtes Stativ. Alternativ geht manchmal auch ein Bohnen/Reissack. Das Smartphone z.b. auf einem Brückengeländer auflegen kann auch helfen.

Wenn ein festes Stativ verwendet wird, empfehle ich auch gleich noch den Selbstauslöser. Dadurch wird gewährleistet, durch das tippen auf den Touchscreen keine Verwacklung zu erzeugen. In dieser Kombination sind sogar Langzeitbelichtungen möglich.

auf einem Stativ lassen sich im manuellen Modus auch niedrige ISO Werte wählen, was zu deutlich besserer Bildqualität führt. – Huawei Mate 9 – RAW

 

auf einem Stativ lassen sich im manuellen Modus auch niedrige ISO Werte wählen, was zu deutlich besserer Bildqualität führt. – Iphone 6S

scharfe Bilder ohne Stativ

Nutzt einen eingebauten Bildstabilisator, falls euer Smartphone diesen bietet. Egal ob optischen oder digitalen Bildstabilisator, beides ist besser als ein verwackeltes Foto.

RAW/manueller Modus (für fortgeschrittene)

Seitdem Apple und Google die Möglichkeit geschaffen haben, vollen Zugriff auf die Kamerasteuerung zu erlangen, ist es möglich die Bilder im RAW (Rohdatenformat) aufzunehmen.

Dadurch bekommt man größeren Bearbeitungsspielraum bei den Bildern, da hier die Rohdaten direkt vom Sensor vorliegen. Dies setzt aber eine Nachbearbeitung mit einem RAW Konverter voraus. Wer das letzte aus seinen Fotos rausholen möchte, sollte sich intensiver mit dem Thema RAW beschäftigen.

Im manuellen Modus lässt sich außerdem meistens auch die ISO Empfindlichkeit sowie die Verschlusszeit wählen. Der manuelle Modus in Verbindung mit einem Stativ und dem Selbstauslöser, ist im Grunde DAS mittel der Wahl um die bestmögliche Bildqualität zu erlangen.

Huawei Mate 9 – RAW

manuelles Panorama (für fortgeschrittene)

Das Problem bei den eingebauten Panoramafunktionen der Hersteller ist, das meistens nur Hochkantaufnahmen nebeneinander kombiniert werden können. Ich kenne kein Handy, das von Werk aus 2 Zeilige Panoramen erstellen kann.

Deshalb ist es sinnvoll sich über Apps diese Funktion aufs Handy zu holen. Hier lassen sich nach belieben 2, 3 oder 4 zeilige Panoramen erstellen und in der App zusammenrechnen.

Die Vorteile liegen auf der Hand. Durch die höhere Auflösung bekomm ich bessere Ergebnisse, sowohl auf einem hochauflösenden Monitor, als auch bei einem eventuellen Druck.

Außerdem kann ich den Bildausschnitt (also die Brennweite) dadurch erweitern und ich bekomme Dinge aufs Bild, die mit einem einzelnen Bild nicht möglich gewesen wären.

Huawei Mate 9 – RAW Panorama im manuellen Modus

Blitz

Ich bin kein Fan vom Handyblitz. Zu komplex ist das Thema. Doch es gibt eine Situation, da kann ich einen Blitz uneingeschränkt empfehlen. Bei Portraits in Gegenlichtsituationen hilft es ungemein, den Blitz von Hand anzuschalten. Der Blitz hellt das Gesicht der Person auf, so das Details sichtbar werden. Natürlich ist die stärke des Blitzes nur äußerst gering. Entsprechend klein muss der Abstand von Kamera zur Person sein.

Tageszeit

Wer Tagsüber fotografiert, wird meistens auch nur 08/15 Bilder erhalten. Das beste Motiv bringt nur wenig, wenn das Licht nicht ideal ist. Nutzt die frühen Morgenstunden und den späten Nachmittag für eure Fotos. Gerade zu diesen Zeiten, werdet ihr die schönsten Lichtstimmungen erhalten.

Sonnenuntergang – LG G4

schiefer Horizont

Nichts sieht unprofessioneller aus, als ein schiefes Bild. Orientiert euch am besten immer an Dingen, die vorgegeben sind. Zum ausrichten der Fotos eignet sich der Horizont, ein Gewässer, oder aber auch Bauwerke mit senkrechten und waagrechten Linien (Ausnahme – schiefe Turm von Pisa….)

weniger ist mehr!

Macht euch ein paar Gedanken WAS ihr fotografiert. Ihr schießt 200 Fotos von einem Besuch im Park? Ihr werdet euch diese Fotos nie mehr ansehen.

Überlegt euch welches Motiv ihr ablichten wollt, und seid sparsam. Wenn am Ende 5-10 gute Fotos rauskommen, reicht das völlig.

Weniger ist oft mehr!

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